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AktuellesLithium-Ionen-Akkus – falsch entsorgt ein brandgefährlicher Abfall
Lithium-Ionen-Akkus – falsch entsorgt ein brandgefährlicher Abfall
Sie sind das Herzstück vieler Elektrogeräte: Lithium-Ionen-Akkus. Und sie sind ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens. Ob Smartphone, Tablet oder E-Bike bis hin zum Mähroboter für den Garten - ohne Lithium-Ionen-Akkus läuft nichts. Diese Akku-Technologie macht moderne Elektromobilität und die Nutzung mobiler Geräte in dieser Fülle erst möglich. Doch es gibt auch eine Schattenseite dieser „Power-Pakete“: Bei unsachgemäßer Behandlung oder falscher Entsorgung besteht die Gefahr, dass sich die Akkus entzünden. Beinahe täglich hört und liest man von Brandereignissen in Abfallsammelfahrzeugen und auf Recyclinghöfen, die mutmaßlich von solchen Akkus ausgelöst worden sind.
Eine Ursache: Immer wieder werden Batterien und Akkus in der Restmülltonne oder der gelben Tonne entsorgt. „Das kann richtig gefährlich werden“, weiß Helge Jesse, Leiter der Abfallberatung der AWG Abfallwirtschaft Landkreis Calw GmbH (AWG). „Das Material aus den Tonnen wird nach deren Leerung im Sammelfahrzeug zusammengepresst. Dabei kann es zu Beschädigungen der Akkus kommen, die zur Selbstentzündung führen können.“ Die Folge: Abfallsammelfahrzeuge oder zwischengelagerte Abfälle auf Recyclinganlagen haben in der Vergangenheit scheinbar grundlos angefangen zu brennen und mussten dann aufwendig gelöscht werden.
Auch deshalb hat der Gesetzgeber eine separate Erfassung von Akkus und auch Batterien vorgeschrieben. Alle Nutzer sind gesetzlich dazu verpflichtet, Batterien und Akkus – inklusive Knopfzellen – nicht im Restmüll oder der gelben Tonne, sondern an entsprechenden Sammelstellen wie beispielweise Altbatterie-Sammelboxen im Handel zu entsorgen. Aber auch auf den acht Recyclinghöfen im Landkreis Calw sind entsprechende Sammelbehälter aufgestellt. Dort können Batterien, Bleiakkus (Autobatterien) und Lithium-Ionen-Akkus kostenlos abgegeben werden. Bei den Lithium-Ionen-Akkus gibt es allerdings eine Gewichtsgrenze von maximal 500 Gramm pro Akku. Schwerere Lithium-Ionen-Akkus aus E-Bikes, Pedelecs und E-Scootern mit einem Gewicht von 500 Gramm bis zu 5 Kilogramm gelten als Industriebatterien und werden kostenfrei von den Vertreibern dieser Batterieart zurückgenommen. Auf den Anlagen der AWG ist deren Rückgabe nur auf dem Recyclinghof Nagold möglich. „Unser fachkundiges Personal unterstützt gerne beim Aufzeigen des richtigen Entsorgungswegs“, ergänzt Jesse. „An erster Stelle steht für uns die Sicherheit unserer Mitarbeiter und der Müllwerker in den Sammelfahrzeugen. Wichtig ist aber auch, dass so viele Materialien wie möglich aus den Batterien und Akkus recycelt werden.“ Was häufig nicht bekannt ist: Wertvolle Metalle wie Nickel, Kobalt, Lithium, Mangan, Kupfer oder Silber können zurückgewonnen und als Sekundärrohstoffe erneut im Stoffkreislauf eingesetzt werden. „Deshalb gilt unser Appell allen, ausgediente Batterien und Akkus fachgerecht zu entsorgen und im Zweifelsfall bei uns nachzufragen“, so Jesse.
Weitere Informationen zur richtigen Entsorgung von Batterien und Akkus sind bei der Abfallberatung der AWG unter der kostenlosen Servicenummer 0800 30 30 839 oder der E-Mail-Adresse abfallberatung@awg-info.de erhältlich. Allgemeine Informationen rund um das Thema Abfall können auch auf der Website unter www.awg-info.de eingeholt werden.